Immer wieder hören wir, daß Rapsöl gesund ist und wir es bedenkenlos in der Küche verwenden können. Die weitverbreitete Meinung ist, daß Rapsöl aufgrund der ungesättigten Fettsäuren gesund sei und bei Verwendung in der Küche gesundheitliche Vorteile bringen würde. Nun, es enthält tatsächlich ungesättigte Fettsäuren und kann im Vergleich zu Olivenöl höher erhitzt werden, ohne gleich zu verbrennen. Dennoch wird dabei gern vergessen zu erwähnen, daß auch Rapsöl ein verarbeitetes Lebensmittel ist und damit für die tägliche Verwendung nicht geeignet ist.
Bis vor kurzem habe ich selbst Rapsöl in meiner Küche verwendet. Es war z. B. zum Backen besser geeignet als Olivenöl, weil der Geschmack nicht so intensiv ist und auch in der Pfanne war es leichter zu verwenden, da es höher erhitzt werden kann. Doch auch ich mußte mich eines besseren belehren lassen und verwende seitdem zum Braten Kokosfett und zum Backen Nußöl.
Sehen wir uns das Rapsöl einmal genauer an: Es stimmt, dieses Öl ist reich an ungesättigten Fetten und es stimmt auch, daß solche Fette besser für unsere Gesundheit sind als gesättigte Fette, wie sie beispielsweise in Margarine vorkommen. Das Problem mit Rapsöl liegt bei der Herstellung und Du kannst es nur umgehen, indem Du eine andere Ölsorte verwendest, die in Kaltpressung hergestellt wird.
Rapsöl wird unter Hitzewirkung mit z. T. chemischen Hilfsmitteln extrahiert und dabei oxidieren die ungesättigten Fette. Oxidiertes im Allgemeinen enhält reichlich Freie Radikale, welche alles andere als gesund sind. Auch Mais-, Soja- und Sonnenblumenöl werden unter Hitzeeinwirkung hergestellt und machen sie deshalb zum Risiko für Deine Gesundheit. Außerdem werden solche verarbeiteten Öle noch gebleicht und desodoriert, was dann im Endergebnis zwar optisch und geruchstechnisch Vorteile bietet aber auf keinen Fall mehr ein natürliches Lebensmittel ist. Dieses Zeug wird uns dann als „gesundes Öl“ verkauft.
Was kannst Du tun?
Ganz einfach, achte zum Einen auf die Qualität des Öls indem Du nicht das billigste nimmst und vor allem: „Lies das Etikett!“
Und das sind die Sorten, die Du verwenden kannst
- Extra natives Olivenöl – ist kaltgepreßt und Du kannst es für Salatdressings und zum Kochen im niedrigen Temperaturbereich verwenden
- Butter – verwende Sie aufs Brot und zum Backen. Auch im Gemüse, nach dem Kochen oder dünsten, ist sie lecker. Sie sorgt für den Geschmackskick
- Natives Kokosöl – kann in allen Temperaturbereichen verwendet werden. Es ist kaltgepreßt und Du kannst es auch aufs Brot versuchen.
- Nußöl – es sollte kaltgepreßt und aus unbehandelten Nüssen hergestellt sein. Du kannst es für Dressings und auch zum Backen verwenden.
Vergiß all die ungessunden Billigöle und laß Dich nicht von Etiketten täuschen, auf denen ein Anteil an gesundem Rapsöl aufgeführt ist. Gib lieber etwas mehr Geld aus und Dein Körper wird es Dir ewig danken.
Bleib gesund.
Deine Sabine Güntsche
Hallo, es gibt immer mehr kaltgepresstes Rapsöl zu kaufen, was ist damit?
Beste Grüße
Erdmute Baschant
Hallo Erdmute,
auch bei kaltgepreßten Ölen (Rapsöl) ist Vorsicht geboten. Die meisten Öle im Supermarkt mit dieser Aufschrift sind nicht wirklich kaltgepreßt. In der industriellen Herstellung werden durch den Druck beim Pressen bis zu 90°C erreicht. Trotzdem darf dieses Öl die Aufschrift „kaltgepreßt“ tragen, da von außen keine Hitze zugeführt wurde. Qualitativ hochwertiges kaltgepreßtes Öl sollte im Geschäft mit einem Pappkarton geschützt in der Kühlung stehen. Außerdem hat das Öl einen deutlich höheren Preis als die Öle im Supermarkt. Zu diesem Thema gibt es ein sehr empfehlenswertes Buch „Ölwechsel für Ihren Körper“ Darin ist alles wissenswerte zum Thema Speiseöl beschrieben.