Kürzlich hat die Techniker Krankenkasse eine Studie durchgeführt, um sich ein Bild über das Eßverhalten in Deutschland zu machen. Ich habe mir die Studie etwas genauer angeschaut und das wichtigste für Euch zusammengefaßt.
Im wesentlichen bin ich der Frage nachgegangen, ob die Ernährung in der heutigen Zeit zur Nebensache geworden ist. Und wenn ich im Supermarkt unterwegs bin, habe ich sehr oft diesen Eindruck.
Bei genauerem Hinsehen, wird das teilweise auch bestätigt, denn fast die Hälfte der Befragten gibt an, daß das Thema Essen keinen so großen Stellenwert hat. Natürlich hat das ganze auch etwas mit Einkommen und Bildungsstand zu tun. Viele Menschen mit niedrigerem Einkommen scheinen zu glauben, Fertiggerichte und Lebensmittel aus Dosen sind billiger als jene, die sie frisch kaufen können. Trotzdem kommt gerade in dieser Gruppe fast täglich Wurst und Fleisch auf den Tisch, was ja in der letzten Zeit auch nicht gerade preiswert ist.
Eine weitere Herausforderung ist das Essen während der Arbeitszeit. Viele Berufstätige geben an, während der Mittagspause keine Möglichkeit für gutes Essen zu haben. Stattdessen werden haufenweise Fertiggerichte verzehrt. Sicher ist die Versuchung groß, der Bequemlichkeit nachzugeben. Ich habe mich in dieser Hinsicht mit einigen Personen unterhalten und kann das anhand der Aussagen bestätigen. Schnitzel aus dem Toaster und Nudeln to go sind gängige Mahlzeiten in der Mittagspause. Bei den meisten wird das Essen danach ausgesucht, wie weit es vom Arbeitsplatz entfernt ist. Und wenn ich so darüber nachdenke ist die Auswahl nicht vom mangelnden Angebot abhängig sondern von der Entfernung. Auch hier spielt wieder der Bildungsgrad eine entscheidende Rolle, denn die Priorität kann sehr wohl ein Auswahlkriterium sein.
Wie sieht es mit den Trinkgewohnheiten aus? Du ahnst es sicher schon, es ist genauso nebensächlich wie das Essen. Hier hat mich allerdings erstaunt, daß es genau umgekehrt wie bei den Eßgewohnheiten zu sein scheint. Die Menschen mit einem höheren Einkommen und Bildungsstand vergessen häufiger das Trinken während der Arbeitszeit als jene in den unteren Einkommensgruppen. Ich persönlich denke allerdings, daß das nichts wirklich relevant ist, denn die meisten Menschen, die ich kenne trinken generell zu wenig und wenn sie trinken, dann das falsche. Das ist so eine Sache mit dem Trinken. Die Natur hat es so eingerichtet, daß uns der Magen knurrt und wir glauben, daß wir Hunger haben. Die meisten Menschen haben kein wirkliches Durstgefühl. Dabei ist es aber so, daß ein knurrender Magen auch Durst bedeuten kann. Auch zu diesem Thema wurden bereits Studien durchgeführt aus denen hervorgeht, daß Personen, die bei Magenknurren Wasser getrunken haben, das Hungergefühl nachließ. Außerdem haben diese Personen weniger feste Nahrung zu sich genommen und waren dadurch weniger übergewichtig als die Personen, die weniger Wasser oder statt Wasser andere Getränke zu sich genommen hatten.
Diese Tatsache spiegelt auch die aktuelle Studie sehr schön wieder. Hier wurde festgestellt, daß selbst Menschen, die gesundheitliche Probleme haben, nicht bereit sind, Ihre Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu verändern. Damit dürfte dann auch klar sein, warum Übergewicht und ernährungsbedingte Krankheiten immer weiter zunehmen.
Inzwischen sind wir in Deutschland die dicksten Menschen EU-weit. Unglaublich ist vor allem, daß speziell Übergewichtige ihr Augenmerk beim Essen eher auf billig als auf Qualität legen. Außerdem wird es niemanden überraschen, daß übergewichtige Personen nichts mit Sport im Sinn haben.
Mein Fazit: Die Ignoranz und die Verantwortungslosigkeit unserer Gesundheit gegenüber hat ein unbeschreibliches Ausmaß angenommen. Wir vergiften uns systematisch selbst mit dem tonnenweisen Verzehr von Billiglebensmitteln und Fastfood. Bewegungslos treiben wir durch den Alltag wie Sand durch die Wüste. Hoffentlich erreichen wir noch rechtzeitig die nächste Oase mit einem Brunnen voll Wasser bevor wir ganz vertrocknen…
In diesem Sinne wünsche ich Dir Gesundheit und die Kraft, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Hier kannst Du die Studie einsehen
Deine Sabine Güntsche