Am vergangenen Samstag war ich in Jüterbog. Dort fand zufällig an diesem Tag ein Kunstfestival statt. Es gab verschiedene Dinge von Modenschau über handgefertigte Holzartikel bis hin zu Keramikartikeln und Seife aus Schafsmilch. Ein Stand weckte meine besondere Aufmerksamkeit, es gab dort selbstgebackenes Brot und vegetarische Brotaufstriche. Ich probierte von allem und fand die Sachen auch lecker.
Die Dame hinter dem Stand war offensichtlich ganz stolz auf ihre selbstgemachten Sachen, denn sie animierte die vorübergehenden Menschen, auch etwas zu probieren. Im einzelnen gab es ein leckeres Brot, dazu einen Aufstrich aus Tomatenmark und Mandeln und ein „vegetarisches“ Schmalz. Da ich selbst viel mit Brotaufstrichen experimentiere fragte ich nach den Zutaten. Sie sagte mir, daß in dem vegetarischen Schmalz außer gebratenen Zwiebeln und Gewürzen noch Kokosfett enthalten sei. Auf meine Frage, welches Kokosfett sie verwendet habe, nannte sie mir eine Sorte, die ungehärtet und auch im Supermarkt erhältlich sei…
Ich benutze seit längerem Kokosfett in meiner Küche und war über diese Aussage so verwundert, daß ich noch am selben Tag bei uns zu Rewe ging um mir das Kokosfett anzusehen. Tatsächlich fand ich die genannte Sorte im Kühlregal und war nun wieder in der realen Welt angekommen. Ja, es stimmt, das Kokosfett ist ungehärtet, aber das ist auch schon alles. Denn das Kokosfett aus dem Supermarkt ist raffiniert und desodoriert (chemische Veränderung des Ausgangsmaterials) und einfach nur ein Billigprodukt, daß mit Kokosfett nichts mehr zu tun hat.
Ich möchte jetzt die Dame mit dem Aufstrich nicht beleidigen aber unter’m Strich hat sie aus billigen Zutaten irgendetwas zusammengerührt, was nicht besser ist als ein Industrieprodukt. Aber wie gesagt, die Idee war gut…
Bleib gesund.
Deine Sabine Güntsche