Schulen sind keine Werbeplattform

TagebuchImmer wieder wird festgestellt, daß Kinder und Jugendliche zu wenig über gesunde Ernährung wissen. Für mich ist das ganz klar eine Sache, die in der Familie vermittelt werden sollte. Die Eltern sind die Personen, denen Kinder vertrauen und die sie nachahmen. Alles, was in den vier Wänden vor sich geht, machen die Kinder nach. Kinder sind sehr aufmerksam und ihr Urteilsvermögen ist im Gegensatz zu unserem noch ungetrübt. Es ist also relativ einfach, Kinder von Anfang an mit gesundem Essen zu versorgen. Gesund ist dabei nicht, was die Werbung überall suggeriert. Die Werbeindustrie ist riesig und hat überhaupt kein Interesse daran, etwas wirklich geundes zu verkaufen. Oder hast Du schon eine Werbespot gesehen, der Dir zeigt, wie köstlich frisches Obst und Gemüse sind?

Ich möchte Dir ein Beispiel geben, damit Du besser verstehst, was ich meine:

Stell Dir vor, Du hast ein Kind im Alter von 5 Jahren. Bei Euch zu Hause läuft häufig der Fernseher und somit ist auch die Werbung allgegenwärtig. Auch wenn Dein Kind augenscheinlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist, nimmt es die Suggestionen unbewußt wahr. Am nächsten Tag gehst Du in den Supermarkt, Dein Kind ist auch dabei, und Du legst wie immer frisches Obst und Gemüse in den Einkaufswagen. An all den Regalen mit Fertigprodukten und Limonade läufst Du ganz selbstverständlich vorbei. Dein Kind wird ungeduldig und zieht Dich zum Kühlregal und teilt Dir mit, welchen Pudding Du kaufen sollst. Als Du nicht reagierst, greift es selbst ins Regal und legt das Gewünschte in den Einkaufswagen. Wenig später bemerkst Du es und stellst das Produkt zurück. Nun gibt es natürlich Gezeter und Geschrei und bevor auch noch der Letzte sich umdreht tust Du Deinem Kind den Gefallen und nimmst diesen Pudding mit…

Merkst Du, was hier gerade passiert ist? Glaubst Du wirklich, Dein 5-jähriges Kind kommt von allein auf die Idee, diesen Pudding zu wollen?

Wer will es da unserer Bundesverbraucherministerin verübeln, daß sie sich für die Bildung der Kinder und Jugendlichen in den Schulen einsetzt. Natürlich kann sie das nicht allein tun, dafür gibt es zu viele Schulen. Sie arbeitet mit dem „Bündnis für Verbraucherbildung“ zusammen und schon kann es passieren, daß Unternehmen wie McDonald´s, Edeka, Rewe und Metro (neben vielen anderen) unseren Kindern etwas über gesunde Ernährung erzählen wollen. Diese Unternehmen denken (wer will es ihnen verübeln) natürlich als erstses an ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen. Ich bin mir sicher, daß das nicht der richtige Weg ist.

Die Organisation Foodwatch hat eine E-Mail Aktion initiert, bei der jeder mitmachen kann. Ich habe mit ca. 15.000 anderen bereits mitgemacht und wünsche mir, daß es noch viel mehr werden.

Über diesen Link kommst Du direkt zur Aktion.

Bleib gesund.
Deine Sabine Güntsche